Ab in den Schnee
Wem Wandern im Schnee zu langweilig ist, der geht Rodeln. Jedenfalls ist das eine super Möglichkeit, um abwechslungsreich mit dem Hund unterwegs zu sein und es macht riesigen Spaß. Damit du und dein Hund im Schnee wohlbehalten den Berg rauf und wieder runter kommt, habe ich einige Tipps für dich.
Ich habe ziemlich viel geplant und recherchiert, bevor es mit Hund in die Berge ging. Schließlich mag niemand wieder weggeschickt werden, weil die Piste zu voll ist oder Hunde gänzlich verboten. Richtig coole Rodelbahnen finden sich vor allem in Süddeutschland, im Allgäu oder natürlich im Lieblingsschneeland Österreich.
Im Allgäu sind fast überall Hunde erlaubt und in den meisten Kabinenliften dürfen sie auch mitgenommen werden. Einzige Voraussetzung: Maulkorbpflicht. Ein weiteres Argument für mein persönliches Anliegen, jeden Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen.
Dennoch solltest du bedenken, dass Sonntagmittag wahrlich nicht der beste Zeitpunkt ist, um mit dem Hund auf der Rodelbahn unterwegs zu sein. Zur Lieblingszeit für Familien und Ausflügler ist zu viel los und es macht wenig Spaß, dauernd den Hund zurückpfeifen zu müssen. Aber natürlich gilt für alle Tage und Zeiten, dass wir als Hundehalter unbedingt Rücksicht nehmen und uns eher seitlich und im Hintergrund halten sollten.
Wer den Hund vorher schon mal auslasten und vor der Abfahrt wandern mag, kann auf oder neben fast allen Rodelstrecken zu Fuß nach oben gehen. Das würde ich auch empfehlen, denn dann hast du die Möglichkeit auszuprobieren, wie dein Hund auf die herabsausenden Rodler reagiert. Stichwort: Jagdtrieb. Deswegen solltest du deinen Hund zu Beginn unbedingt an der Leine lassen und erstmal abwarten, wie aufregend das Spektaktel für ihn ist. Besonders dann, wenn er auch das erste Mal im Schnee unterwegs ist, sollte er vorher Zeit gehabt haben, dich an die neue Situation zu gewöhnen.
Superwichtig beim Aufstieg auf der Strecke: Immer seitlich halten und niemals nie an den Außenkurven stehen bleiben, sondern immer innen. Niemand hat Bock auf gebrochene Schienbeine nur, weil jemand sein Tempo unterschätzt hat und aus der Bahn geflogen ist.
Wem das zu aufregend ist, empfehle ich Wanderwege seitlich der Rodelstrecke, die es fast an jedem Hang gibt. Dort steht dir und deinem Hund zwar meist ein steiler Aufstieg bevor, aber die Belohnung kommt ja (wenn auch langsam) immer näher. Wir haben beide Varianten ausprobiert und mit Hund laufe ich lieber abseits der Strecke nach oben. Vor allem, weil man dann meist auch in den Genuss einsamer Wege kommt und mit dem Hund durch unberührten Schnee wandern kann.
Vor dem Start
Was dein Hund unbedingt tragen sollte, ist ein gut sitzendes Geschirr. Besonders beim Aufstieg sollte dein Hund keinesfalls im Halsband hängen. Rutscht einer von euch aus, tut das furchtbar weh und schadet der Halswirbelsäule deines Hundes. Halsbänder sind wirklich nur für Freiläufer und auf übersichtlicher, gerader Strecke geeignet.
Auch etwas zu trinken und möglicherweise Booties für deinen Hund können von Vorteil sein. Booties solltest du vorher ausprobieren und mit deinem Hund das Laufen in den Dingern üben und vor allem testen, ob sie richtig sitzen. Ein einfacher Schutz für die Pfoten kann hier aber auch Vaseline oder Olivenöl für's Fell sein. So verhinderst du vereisten und verklumpten Schnee im Fell und zwischen den Pfotenzehen.
Du brauchst unbedingt einen Helm und möglicherweise eine Brille. Je nach Steigung und Strecke kann das wirklich nötig sein. Und: Handschuhe.
Der Schlischlaschlitten
Ich persönlich liebe ja meinen uralten Holzschlitten. Schon alleine die Vorbereitung lässt bei mir Vorfreude aufkommen: Abstauben, schmirgeln und wachsen. Jedoch sind die schmalen Kufen der klassischen Holzschlitten nicht ohne. Die Pfoten schweben in Dauergefahr, falls dein Hund deinem Schlitten während der Abfahrt zu nahe kommt und er kann sich schlimme Verletzungen zuziehen.
Für Anfänger oder ungeübte Fahrer sind Schlitten aus Kunststoff, die eine breite Aufliegefläche haben besser geeignet und wesentlich ungefährlicher. Vor allem sind diese auch leichter, wenn du zu Fuß unterwegs bist.
Egal wie du unterwegs bist, ist ein zuverlässiger Rückruf Gold wert und du solltest vorher schon mal geübt haben, dass dein Hund zwar bei dir (am besten hinter dir) bleibt, aber dir und dem Schlitten auch gleichzeitig nicht zu nahe kommt. Rosi hat zu Beginn immer versucht, mich auszubremsen und in meine Füße zu schnappen. Offensichtlich war ihr nicht so richtig nachvollziehbar, wie ich mich so plötzlich so schnell fortbewegen konnte, wo ich beim Aufstieg noch im Schneckentempo vorwärts kam oder: Stichwort Jagdtrieb :-/
Fazit ist aber: Mit sportlichen Hunden macht es riesigen Spaß und die Kombi aus Bergauflauf durch Tiefschnee und rasanter Abfahrt ist das perfekte Format für Powerhunde.
Nicht vergessen: Pfotencheck und vereiste Flächen, wenn möglich umfahren, um die Hundepfoten zu schonen.
Ab geht's
Bergab solltest du schauen, dass du möglichst startest, wenn wenig Leute auf der Bahn sind und du die superschnellen Rodler vorbeilässt. Besonders am Anfang darf man es ruhig erstmal langsamer angehen lassen oder abseits üben. Wenn du mit deinem Hund direkt aus dem Lift kommst ist eine Aufwärmrunde von mindestens 10 Minuten ohnehin superwichtig, denn das temporeiche Bergabrennen ist für die Gelenke eine echte Belastung und sollte nicht unterschätzt werden. Deshalb: Nicht übertreiben. Eine Abfahrt mit Hund reicht bei Strecken ab 2 kilometern.
Während der Abfahrt sollte dein Hund unbedingt ohne Leine laufen können. Alles Andere ist super gefährlich. Nicht nur für dich und deinen Hund sondern auch für andere Rodler, die möglicherweise die Leine übersehen. An kurzer Leine kommen die Pfoten deinem Schlitten gefährlich nahe. Also: Leine ab, Helm auf und ab geht's.
Und damit du nix vergisst, wenn es das erste Mal bergab im positiven Sinne geht, kannst du dir rechts meine Rodeltipps für dich und deinen Hund herunterladen.
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