Euthanasie
Hast du dich eigentlich mal gefragt, was mit Hunden passiert, die niemand mehr haben will?
Stimmt. Sie kommen ins Tierheim. Könnte man meinen. Tierheime sind aber keine städtischen Einrichtungen, die von einer höheren Macht mit ausreichend finanziellen Mitteln und Fachpersonen ausgestattet sind.
Tierheime sind meist spendenfinanzierte Vereine. Und sie sind fast alle überfüllt oder nehmen aus anderen Gründen keine Hunde mehr auf.
Jedenfalls keine, die mit hoher Wahrscheinlichkeit das Tierheim niemals mehr verlassen werden.
Doch was sind das für Hunde? Wo kommen die her? Sind das wirklich alles die bösen Auslandshunde? Und wenn ja, was ist mit denen?
Ich möchte euch gerne von meiner Perspektive erzählen.
Ich habe schon immer in regelmäßigen Abständen Anfragen von Menschen erhalten die zwischen den Zeilen deutlich erkennen lassen, dass sie mittlerweile froh wären, ihren Hund einfach loszuwerden. Weil er nervt, weil man überfordert ist, weil er nicht alleine bleibt, weil er beißt, die Wohnung vollpisst, den neuen Freund oder das neue Kind hasst. Das ist wirklich kein Phänomen der letzten Jahre. Das war auch schon vor Corona so.
Was sich geändert hat, ist die Menge der Emails und Anrufe dieser Art und die Tatsache, dass ein Teil dieser Hunde verschwindet.
Entweder nachdem eine Ethikkommission nach langer Odyssee über das Schicksal dieses Hundes entschieden hat oder man findet andere Wege: Tierärztliche Praxen, die dafür bekannt sind, wenig Fragen zu stellen, Onkels, die ins Ausland fahren oder einfach in das nächste Waldstück.
Was soll man auch tun, wenn der Hund die Kinder fressen will, man bereits Anzeigen am Hals hat, für Hundetraining ist kein Geld oder keine Zeit da und niemand kommt und den Hund abholt. Das scheint vielen Menschen nicht so richtig bewusst zu sein:
Wenn du einen Hund kaufst, ist das dein Problem.
Niemand, weder eine Hundeschule, noch ein Tierschutzverein, ein Tierheim oder irgendeine Behörde kommt und nimmt dir dein Problem ab. Wenn du einen Hund kaufst (oder "rettest oder adoptierst"), ist das dein Hund. Deine Verantwortung. Deine Konsequenzen. Auch dann, wenn dein Hund ganz anders ist, als beschrieben, er ja vorher schon woanders gewohnt hat und "die Vorbesitzer" den Hund ja total versaut haben und du alles ganz anders gemacht hättest, wenn du DAS ALLES vorher gewusst hättest.
Ich kenne Menschen, die haben hunderte Telefonate geführt und Emails geschrieben. Sie haben gebettelt, gedroht und erpresst und trotzdem immer wieder gehört: Sorry, wir sind voll. Dieser Hund wird bei dir bleiben (müssen), bis du eine Lösung gefunden hast. Auch dann, wenn dir dein wahrgewordener Canidenalbtraum mittlerweile ganz fremd und unheimlich ist. Auch dann, wenn Menschenleben in Gefahr sind.
Wer gewitzt und gut gepolstert ist, wird sich denken: Geld hat schon immer geregelt. Dann bezahle ich halt jemanden. Auch die Bezahlstellen sind voll und die Zahl der Menschen, die bereit sind fünfstellige Beträge für die Unterbringung ihres schlechten Gewissens zu bezahlen ist auch eher überschaubar. Dann wählt man doch lieber den kurzen Weg und klopft sich beruhigend auf die Schulter, wenn es heißt "Lieber ein Ende mit Schrecken, als...".
Steckste halt nicht drin.
Oder?
Manchmal steckt man echt nicht drinnen. Bestimmte Dispositionen können dazu führen, dass ein Hund im Tierheim oder auf der Straße unauffällig ist und in einem festen Zuhause gefährlich wird. Manchmal fallen genetische Faktoren, Umstände und Ereignisse so unglücklich zusammen, dass ein Tier zeitlebens auffällig, schwer handelbar, gar nicht handelbar oder gefährlich bleibt und niemand kann etwas dafür.
Das ist aber die Ausnahme. Die ABSOLUTE Ausnahme.
Meistens kann sehr wohl "jemand" was dafür.
Ich weiß, dass man das in meiner Branche nicht gerne macht: Potenziellen Kund:innen Vorwürfe machen. Deshalb schimpft man lieber auf die Auslandsimporte, die Vermehrer, die anderen Hundetrainer, die Politik. Man selbst und die eigenen potenziellen Kund:innen sind nie schuld. Dann wohl noch eher der Hund selbst.
Ich halte das für unaufrichtig und gefährlich. Auch, wenn die Hundehaltenden vielleicht wirklich oft nicht "schuld" sind. Dennoch verantwortlich.
Den ganzen Bums mit überfüllten Tierheimen, gesunden Hunden, die eingeschläfert werden, weil keiner mit ihnen klar kommt und vermeidbaren Beißvorfällen gäbe es nicht ohne Menschen, die diese Hunde irgendwann mal angeschafft haben.
Ich selbst habe das Ergebnis einer Bauch-Entscheidung für einen allerletzten Pflegehund zu Hause sitzen. Unüberlegt, spontan, überredet, zum falschen Zeitpunkt und ziemlich schnell mit der Erkenntnis, dass ich diesen Hund nicht guten Gewissens vermitteln kann. Also behielt ich sie. Schon alleine, weil der Verein sich natürlich ganz und garnicht zuständig gefühlt hat. Rosi hätte großes Potenzial gehabt bereits mit 10 Monaten in Flammen zu stehen. Stattdessen stand ich in Flammen vor Scham, dass ich als Hundetrainerin jetzt auf einem Päckchen Hund sitzengeblieben bin, von dem ich mir selbst aber mal ganz TUNLICHST abgeraten hätte.
Ja, ich wurde verarscht und intensivst überredet, wie dringend dieser eine letzte Hund gerettet werden muss. Aber "Ja" gesagt und Bedenken in den Wind geschlagen habe ich schon schön selbst.
Denk nicht mal dran
Falls du jetzt denkst: "Naja, siehste, hat ja am Ende dann trotzdem scheinbar irgendwie geklappt. Rosi ist doch ein cooler Hund geworden. War mir garnicht so klar, dass die so krass sein kann.", dann lass dir gesagt sein: Dein Optimismus steht auf ganz wackligen Beinen, wenn das der Satz ist, den du dir und deiner Familie vorsagst, während du eine unvernünftige Hundeanschaffung tätigst.
Woran liegt's?
Das hier ist natürlich nur meine absolut subjektive, persönliche Meinung zu diesem Thema. Es spiegelt meine Beobachtungen und Erfahrungen wieder. Es ist möglich, dass ich total falsch liege.
Unpassende Rasse oder Hundetyp
Es ist ziemlich egal, ob ein Hund aus dem osteuropäischen Ausland, aus Spanien, Mexiko, vom J-Wurf-Züchter, direkt von der Straße, aus einer Tötungsstation, einer privaten Auffangstation oder von der Nachbarin kommt. Kann man Alles ethisch diskutieren. Aber darum soll es heute nicht gehen.
Das, was der Hund mitbringen KÖNNTE, wird aber oft ignoriert und stattdessen drauf gehofft, oder sich darauf verlassen, dass sich dann schon Alles findet.
Da findet sich garnix, wenn der gemütliche Zahnarzt den Hütehund Arbeitslinie kauft, die 23-Jährige den Mali vom Exfreund "übernimmt" und das erste Haustier überhaupt eine wilde Mischung aus Sarplaninc und Bracke ist.
Ich weiß: Jeder kennt jemanden, wo es genau so abgelaufen ist und super geklappt hat. Wenn es nicht so gut klappt, ist das meist auch keine Information, die man gerne breit streut.
Trotzdem frage ich mich, wieso ein "aber die sind so hübsch", "ich wollte schon immer so einen haben" oder ein "ach, die kochen doch auch alle nur mit Wasser" gute Argumente dafür sein sollen, dass man sich sehenden Auges einen Hund anschafft, dem man nicht ansatzweise bieten kann, was er bräuchte?
Unüberlegte und uninformierte Hundeanschaffung
Ich höre ganz oft, dass man das Alles vorher nicht wusste und das ja auch niemand gesagt hat, "dass das so schwierig ist, mit einem Deutsch Kurzhaar, dass da in den Rumänen fast immer Herdenschützer mit drin ist, dass Dackel gerne viel und laut bellen?!"
Es ist ja nicht so, dass es sich dabei um Geheimwissen handelt oder irgendjemand jegliche Lektüre weggeschlossen und das Internet abgeschlossen hat, als sich für einen Hund entschieden wurde. Es gibt ja besonders in Deutschland wirklich kaum Ansprechpartner zum Thema Hund.
Menschen, die bei jeder anderen Anschaffung monatelang recherchieren und danach eine Doktorarbeit über ihr neues Auto, ihre neue Kamera oder die Geschichte ihrer Birkin-Bag schreiben können, waren bei der Anschaffung eines LEBEWESENS, eines BEUTEGREIFERS AHNUNGSLOS?
Sorry Leute, das lasse ich nicht gelten. 20 Sekunden Internetrecherche ergeben meist bereits ähnliche Berichte und Erfahrungen wie die, an der man selbst gerade GANZ ÜBERRASCHEND verzweifelt. Damit hätte man also rechnen können.
Ein Welpe ist nicht nach einer Woche stubenrein? Das überrascht mich aber. Das ist wie mit einem Baby? Ja man. Ein neun Wochen alter Welpe ist ein Baby! Der Border Collie jagt Motorräder? Nä????!! Der bulgarische Kuschelbär beißt jeden außer der Kernfamilie? Das glaub ich doch nicht!!!
WTF!
Es tut mir leid, aber ich muss so unsympathisch rüberkommen. Ich kann nicht anders. Ich kann auch nicht mehr meinen Mund halten und "professionell empathisch" lächeln, wenn ich wieder so einen Hund kennenlerne, der hier jetzt innerhalb von zwei Wochen "seine letzte Chance nutzen" soll.
Haltungsfehler
Viele Hunde und besonders Hunde aus dem Ausland sind dort wirklich so, wie sie beschrieben werden: Nett, höflich, freundlich, verträglich. In einer unbekannten Situation unter Stress kann sich das stark verändern. Auch dauerhaft.
Die Verpfuschung beginnt bereits in den ersten Minuten auf deutschem Boden und setzt sich über die ersten Tage und Wochen fort.
Dabei sind definitiv im großen Stil die importierenden Orgas und Vereine mitverantwortlich. Deren Tierschutzarbeit endet meistens, sobald der Hund in den Besitz einer deutschen Familie übergegangen ist.
Da werden massenweise traumatisierte, chronisch gestresste, erschöpfte, teilweise frisch kastrierte Hunde hastig in Geschirre gequetscht, in Autos gestopft und dann "ausprobiert". Anders kann man es nicht nennen.
Die meisten Hunde entwickeln sich trotzdem toll und werden nette Begleiter. Trotz dem. Nicht weil.
Egal woher der Hund kommt: Passt er nur bedingt in das Leben eines Menschen oder fühlt sich in der Umgebung dauerhaft nicht wohl, kann das zu massiven Verhaltensproblemen führen. Hunde müssen sich dauernd anpassen und können das auch oft sehr gut. Aber dauerhaft und in Extremen ist es dann für einzelne Hunde doch zu viel.
Erziehungsfehler
Dass Hunde aus der Spur laufen und gefährlich werden oder aus anderen Gründen eine Haltung in ihrem Zuhause nicht mehr tragbar ist, kommt selten plötzlich. Den berühmten Hirntumor habe ich in zwanzig Jahren ein einziges mal erlebt.
In allen anderen Fällen wurden massive Fehler bei der Aufzucht, der Anschaffung, in der Erziehung, im Training oder der Haltung generell gemacht und das Verhalten hat sich lange entwickelt, bis es irgendwann unübersehbar wurde.
Natürlich sind da auch wir Hundetrainer:innen in der Pflicht einen guten Job zu machen und ehrlich und fachlich fundiert zu beraten. Dazu gehört auch, unbequeme Sachen zu sagen, sich unbeliebt zu machen und manchmal vielleicht auch lächerlich, weil man "vorwarnt" oder auf Verhaltensansätze hinweist, die ein Problem werden könnten, jetzt aber noch ganz harmlos und unauffällig wirken.
Dass es aber möglicherweise keine gute Idee ist, einen Hund unter Strom zu setzen, nur weil er angesichts von rennendem Wild nicht abrufbar ist, sollte auch ohne viel Recherche einleuchten. Jedenfalls sollte man nicht überrascht sein, dass keine Wirkung ohne Nebenwirkung kommt. Mal davon abgesehen, dass der Einsatz von Strom verboten ist.
Genauso aber auch, dass der Hund wohl ziemlich viel Müll ausprobieren und einüben wird, wenn ich dogamtisch darauf warte, dass der süße Fratz endlich mal erwünschtes Verhalten zeigt, damit ich das belohnen kann, während ich das Verbeißen in den Hausschuhen meines Kindes geflissentlich ignoriere, weil die Trainerin gesagt hat "unerwünschtes Verhalten ignorieren und warten, bis der Hund etwas tut, was du belohnen kannst." "Das verwächst sich sicher noch". Beim Mops bestimmt. Beim Mali nicht.
Deshalb spielt es eben schon eine Rolle, für was für einen Hund man sich entschieden hat und ob einem das bewusst ist und natürlich auch, wie man beraten wurde und wie man sich beraten lässt.
Ein paar Wochen Gruppentraining reichen aber eben auch nicht aus, um jemanden für einen Hund ausreichend fit zu machen. Schon garnicht für einen Hund, auf den vielleicht sogar die vorherigen Punkte schon zutreffen. Möglicherweise war die Beratung einer Hundeschule nur deshalb nicht ausreichend, weil die Hundehaltenden zu wenig, zu kurz oder zu unregelmäßig da waren und die angebotene Einzelberatung dankend abgelehnt haben.
Verdrängung bis zur Eskalation
Wenn dann der Hund, der von Anfang an nicht so wirklich passte, weder zu seinen Menschen noch in die Umgebung, in der er leben sollte, zusätzlich noch zu wenig oder viel zu doll erzogen und trainiert wird und sich durch Zufall, durch Beobachtung Erfahrung oder sogar Einüben mit dem Menschen (Voll geil wie der meine Freundin abends verteidigt, wenn sie alleine zum Kiosk Kippen kaufen geht.) nun zunehmend Verhaltensweisen aneignet die stören und irgendwann vielleicht sogar gefährlich werden, passiert meist erstmal lange nichts.
Viele Warnzeichen werden übersehen, ignoriert oder sogar süß gefunden.
Und ganz oft bleiben Verhaltensweisen auf einem Level, das vielleicht nicht schön, aber zum Glück auch nicht lebensgefährlich ist.
Bei manchen Hunden ist das nicht so. Dabei spielen natürlich nicht nur die Hundehaltenden, sondern auch Genetik, Erfahrungen und Umwelt eine Rolle. Trotzdem sind die Hundehaltenden verantwortlich. Übrigens auch, wenn sie den Hund erst seit zwei Wochen haben. Schon alleine deshalb ergibt es Sinn, einen Hund erst kennenzulernen und nicht einfach "zu bestellen" in der Hoffnung, dass es schon passen wird. Je unerfahrener man ist, je weniger Kapazitäten man für Probleme hat, umso ernster sollte man diesen Punkt nehmen.
Meiner Erfahrung nach läuft es leider ganz oft genau umgekehrt.
Wenn es aus welchen Gründen auch immer eskaliert, muss der Hund weg. Sofort. Erst, wenn man das Problem wirklich nicht mehr ignorieren kann, muss dann ganz händeringend und schnell eine Lösung her. Nicht für den Hund, sondern für einen selbst.
Es wird aber niemand mit einer Lösung kommen und deine tränenreiche Horrorstory ist leider nicht originell genug, als das die meisten Hundetrainer:innen und Tierheime, Auffangstationen und Spezialeinrichtungen auch nur mit der Wimper zucken würden. Nicht aus Gleichgültigkeit, nicht aus Inkompetenz oder Arroganz. Es sind einfach zu viele. Zu viele an der Zahl und zu viele verlorene Seelen. Hoffnungslose Fälle. Zu viele traurige Geschichten, die meist mit einem "Ich hab gedacht, ich wusste nicht, ich wollte doch nur anfangen und sich doch irgendwie alle sehr ähneln.
Jetzt braucht es also Lösungen für Hunde, die man immer im Auge haben muss. Immer sichern muss. Hunde, bei denen man nicht sagen kann "das hat er ja noch nie gemacht", sondern nur "das hat er schon mal gemacht und jetzt hat jemand schlimmstenfalls nicht richtig aufgepasst, einen Fehler gemacht." Fehler sind menschlich, leider aber schlimmstenfalls tödlich. Wer will das verantworten? Wer muss das verantworten?
Hunde, die mit keinem Training, keiner Methode dieser Welt wieder "hingebogen" werden können.
Niemand will diese Hunde. Und diejenigen, die diesen Hunden eine Chance geben können oder wollen, haben schon lange keine Kapazitäten mehr.
Deshalb werden in Deutschland gesunde Hunde eingeschläfert. Ob das richtig oder falsch ist, sei dahingestellt.
Dass es so viele sind, liegt nicht an den Hunden. Es liegt an der Art, wie wir Hunde kaufen, konsumieren, halten und was wir Alles mit ihnen machen oder nicht machen. Einen Hund zu haben ist für manche einfach ein Punkt auf der Bucketlist, ein weiteres Item unter anderen Statussymbolen, die Füllung für die Leere in einem selbst. Und wenn der Hund dann nicht liefert und genau so gestört wird, wie wir es selbst auch unter solchen Umständen werden würden, muss er weg.
Jeder kann sich einfach den Hund seiner Wahl kaufen und weitestgehend mit ihm machen, was er oder sie für richtig hält. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, dass Hunde so oft versaut werden. -Und klar: Manche Hunde kann man leichter versauen, als andere.-
Man kann sich an ihnen einfach mal ausprobieren und schauen, wie weit man kommt, In dem Glauben, dass die deutsche Gesellschaft oder die Politik, wenigstens irgendeine Behörde bereits eine Antwort bereit hält, was man mit einem Hund macht, der fletschend das Wohnzimmer blockiert oder der einen selbst schwer verletzt.
Niemand hat darauf eine Antwort und auch keine Kapazitäten und deshalb bleibt für Hunde, für die keine Lösung gefunden wird nur eine Lösung.
Das wollte ich mal sagen. Vielleicht liest das ja jemand, der gerade kurz davor ist eine dumme Kaufentscheidung zu treffen.
Vielleicht bekomme ich dann eine Email weniger, in der steht, dass der Hund das Kind mehrfach gebissen hat, dass man den Hund nur mit Gewalt von einem Nachbarn runterziehen konnte, dass der Hund nächste Woche einen Wesenstest bestehen muss und man in den letzten 2 Jahren, in denen sich der Hund durch die Welt gebissen hat, einfach keine Zeit für Hundetraining hatte, dass man den Hund einschläfern lassen muss, wenn man ihn nicht bis Sonntag abholt, dass der Tierschutzverein gesagt hat, dass sie den Hund nur wieder zurück nach Bulgarien fahren können, wenn man ihn hier nicht behält, dass man sofort, am besten gestern, einen sicheren Maulkorb braucht, nachdem der Hund zum 7. (siebten) mal beschädigend in der Familie gebissen hat und sonst nur der Kabelbinder bleibt, dass man selbst jetzt so am Limit ist, dass man zu allem bereit ist, hauptsache jemand holt das Drecksvieh ab, dass es ja wohl nicht sein kann, dass man als Hundetrainerin so wenig Empathie besitzt, dass man hier nicht sofort und kostenlos kommt. Es geht ja um den Hund. Man hat schon so viel Geld für Hundetraining ausgegeben. Dass man dem Hund ja selbst nur helfen wollte, er aber bei den Vorbesitzern sehr gequält wurde und er deshalb jetzt nach 5 Jahren nicht mehr nur die Frisbee, sondern Alles jagt, dass man den Hund vor zwei Jahren in der Türkei auf der Straße gefunden hat und jetzt aber das Baby in Gefahr ist und es ja nicht sein kann, dass einem da niemand hilft. Sie sind doch Hundetrainerin, oder?
Übrigens: Ich mach auch Beratung VOR der Hundeanschaffung.
#2 Übrigens: Ich weiß schon, dass die meisten von euch, die das hier lesen, so nicht sind. Die meisten Menschen sind lieb zu ihren Hunden, geben sich Mühe und übernehmen Verantwortung.
Wut und Verzweiflung ist aber manchmal auch ein Teil meines Berufs und somit möchte ich euch das nicht vorenthalten ☮️
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